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children are being taught in english

Liebe deinen Nächsten

In Südostasien arbeiten OM-Teams mit Partnerorganisationen zusammen, um der nächsten Generation zu vermitteln, dass Liebe großartig ist, um uns als Menschen zu verbinden.

Menschen sind äußerst vielfältig. Kein Mensch gleicht dem anderen und jeder hat Merkmale, die ihn einzigartig machen: über Aussehen und Stil, zu Essensvorlieben und nicht zuletzt dem Glauben. Diese Unterschiede können zu Trennungen führen – was sie oftmals auch tun – doch in Südostasien arbeiten OM-Teams gemeinsam mit Partnern zusammen, um der nächsten Generation zu vermitteln, dass Liebe etwas Großartiges ist, um uns als Menschen zu verbinden. 

Tina* wuchs als Kind einer christlichen Mutter und eines muslimischen Vaters in einem mehrheitlich muslimischen Land in Südostasien auf. Im Alter von 13 Jahren entschied sie sich, Jesus nachzufolgen, und begann, Gottesdienste zu besuchen. Aus Angst vor Verfolgung durch ihre Familie und ihr Umfeld hielt sie ihre Verbindung zur Kirche geheim. Mit der Zeit wurde Tina es jedoch leid, ihre neue Identität in Christus zu verbergen. So zog sie zu ihrem Onkel in eine andere Stadt, wo sie die Freiheit hatte, ihren Glauben in der Öffentlichkeit zu leben. 

Anfangs wurde Tina auch in der neuen Stadt von ihren Klassenkameraden wegen ihres Glaubens an Jesus schikaniert. Sie fühlte sich isoliert, bis sie in ein Haus zog, dessen Besitzer Christen waren. Langsam nur fand Tina Freunde, von denen viele Muslime waren. Doch anstatt sie wegen ihres Glaubens an Jesus zu diskriminieren, zeigten ihre Freunde Tina Liebe und Akzeptanz und luden sie ein, ihnen zu erzählen, wie sie Christus als ihren Retter kennengelernt hatte. Auf diese Einladung hin entdeckte Tina, dass es ihr Spaß machte, von ihrer Geschichte mit Jesus zu erzählen und diejenigen, die gerne zuhörten, über ihren Glauben an Jesus Christus zu unterrichten.

Leben durch Bildung verändern

Heute arbeitet Tina mit OM zusammen, um Kindern in Dörfern Bildung zu ermöglichen – vor allem in Gemeinschaften, die oft vernachlässigt und unterfinanziert sind.

„Es war meine Berufung, die Kinder hier in Südostasien [zu unterrichten], insbesondere [in den marginalisierten Gemeinden]“, berichtet Tina. „Im Grunde wollen wir einfach dort sein, mitten in den Bedürfnissen der Gemeinschaft und ein Teil der Entwicklung in dieser Gemeinschaft sein." 

In einem angemieteten Gebäude betreiben Tina und ein Team ein Lernzentrum, in dem Kinder der Grund-, Mittel- und Oberstufe Bildung und wertvolle Lebenskompetenzen erwerben, die sie für ihren zukünftigen Erfolg ausrüsten. 

Tina sagt, dass die Kinder neben dem Unterricht aus Büchern auch an vielen praktischen Übungen teilnehmen. In einem kürzlich durchgeführten Projekt für die Oberstufe hatten die Schüler die Aufgabe, ein Geschäft für den Verkauf von Fleischbällchen aufzubauen. Dabei mussten sie Vorräte einkaufen, die Arbeitsbelastung verteilen, das Produkt herstellen und es verkaufen. „Die Schüler lernten nicht nur, wie man ein Unternehmen und ein Produkt herstellt und etabliert, sondern auch, wie man gut mit Streitigkeiten umgeht, sie löst und sich gegenseitig mit Respekt und Liebe begegnet“, erklärt Tina. 

Liebe weitergeben

Tinas Liebe dafür, von ihrem Zeugnis und dem Evangelium weiterzuerzählen, ist ein wesentlicher Grund dafür, warum sie ihre Arbeit mit den Kindern fortsetzt. Angesichts des politischen und religiösen Klimas in ihrer Umgebung ist es nicht immer einfach, vom Evangelium zu erzählen. 

Eines der Ziele des Lernzentrums ist es, ein Instrument zu sein, mit dem Tina und die anderen Teammitglieder Beziehungen zu den Schülern und ihren Familien aufbauen. Und – wenn sich die Gelegenheit bietet – mit ihnen über ihren Glauben zu sprechen.  

 

„Vertrauen und eine Beziehung aufzubauen, bevor man die Gute Nachricht erzählt, ist hier wirklich wichtig“, sagt Tina. „Und das ist oft nicht einfach.“ Neben Gesprächen über den Glauben an Jesus versucht das Lernzentrum auch, die Beziehungen zwischen den Religionen in der Region zu verbessern. 

 

Tina erklärt, dass die Kluft zwischen Christen und Muslimen dort, wo sie in Südostasien lebt, derzeit sehr groß ist. Oft will keine der beiden Gruppen die andere kennenlernen oder mit ihr kommunizieren. Tina beobachtet dieses Verhalten auch bei den Schülern des Lernzentrums und hofft, dass die Kinder und Jugendlichen, die das Zentrum besuchen, lernen werden, die Unterschiede der anderen zu lieben, zu respektieren und zu akzeptieren.

„Wir möchten, dass sie sehen, dass die Welt nicht nur schwarz und weiß, muslimisch und nicht-muslimisch ist ... Wir möchten ihnen helfen, die Schönheit der Vielfalt zu erkennen", erklärt Tina.

Neben dem Lernzentrum wurde laut Tina vor Kurzem das erste Kindercamp in der Region eingerichtet. Das Camp trägt den Namen „Peace Camp“ und hat zum Ziel, den Kindern beizubringen, die Unterschiede in der Welt und die Menschen um sie herum zu lieben. In der Hoffnung, der Gemeinschaft Frieden und Einigkeit zu bringen.

Wertvoll und grenzenlos

Obwohl Tina es liebt, von ihrer Lebensgeschichte und ihrem Glauben weiterzuerzählen, berichtet sie, dass sie den Kindern vor allem vermitteln möchte, dass sie wichtig sind und es wert sind, dass man sich um sie kümmert. Sie sollen befähigt werden, eines Tages sich selbst versorgen zu können. 

„Wir wollen, dass die Kinder die Idee verinnerlichen, dass sie wirklich wertvoll sind“, sagt Tina. „Du kannst auf dich selbst aufpassen, [du musst dich nicht einschränken,] du kannst mehr tun. Ich glaube, deshalb ist es so wichtig, die Kinder und durch sie auch die Familien zu erreichen. Dieser Wandel beeinflusst ihre Denkweise, ihre Perspektiven und die Art und Weise, wie sie aufwachsen und die Zukunft sehen.“ 

 

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